Der 1. Mai - Ein Grund zum Feiern?

Der 1. Mai 2021 kann aus pandemischen Gründen nicht der Tag großer Demonstrationszüge und Präsenz-Kundgebungen sein. Da uns der Kampf für gute, gerechte soziale Arbeit wichtig ist, hat die AWO Thüringen alternative Formate zum Diskurs konzipiert.
 

Gute soziale Arbeit in der Wohlfahrtspflege

Online-Podiumsdiskussion von AWO Landesverband Thüringen e. V. und Friedrich-Ebert-Stiftung

Am 27. April findet von 17 bis 19 Uhr eine online übertragene Podiumsdiskussion mit dem Thema „Gute Soziale Arbeit in der Wohlfahrtspflege“ statt. Organisiert vom AWO Landesverband Thüringen e. V. und der Friedrich-Ebert-Stiftung kommen anlässlich des bevorstehenden Tages der Arbeit am 1. Mai verschiedene Akteur*innen aus Wohlfahrt, Politik, Wissenschaft und Gewerkschaft ins Gespräch.

Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen stehen vor einer Vielzahl an Herausforderungen. Fachkräftemangel und Arbeitsbedingungen sind wichtige Stichworte, aber auch die Digitalisierung von Arbeitsmodellen führt zu neuen Fragen hinsichtlich Mitbestimmung, Familienfreundlichkeit und Flexibilität. Welche Strategien und Lösungen halten die Träger der Wohlfahrtspflege in Thüringen bereit? Wie kann eine gemeinsame Strategie aussehen und was muss von der Politik gefordert werden? Wie passen die Werte der Wohlfahrt und sozialwirtschaftliches Unternehmertum zusammen?

Es diskutieren Katja Glybowskaja (Geschäftsführerin AWO Landesverbandes Thüringen e. V.), Prof. Dr. Sebastian Noll (Dozent für Sozialwirtschaft an der Hochschule Mittweida), Corinna Hersel (Geschäftsführerin ver.di Thüringen), Sandro Witt (stellv. Vorsitzender DGB Hessen-Thüringen) und Denny Möller (SPD-Landtagsabgeordneter). Moderiert wird die Veranstaltung von Simone Rieth.

Interessierte können sich auf der Website der Friedrich-Ebert-Stiftung anmelden und erhalten dann den Teilnahmelink. Die Veranstaltung ist kostenfrei und wird über die Plattform Zoom übertragen. 
 

Einen rund 30-minütigen Auszug aus der Podiumsdiskussion finden Sie hier.


In Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung Thüringen und dem Projekt ZukunftsChancen im AWO Landesverband Thüringen e. V.

 

Freiwilligendienst – ein Weg in die soziale Arbeit?

Sendung von AWO Landesverband Thüringen und Radio F.R.E.I. zum 1. Mai

Am 1. Mai läuft von 12 bis 14 Uhr eine Radiosendung zum Thema Freiwilligendienste bei Radio F.R.E.I.. Die Produktion ist eine Kooperation des Erfurter Radiosenders und des AWO Landesverbandes Thüringen e. V. zum Tag der Arbeit. 

Der demografische Wandel in Thüringen stellt auch für die Personalsituation in sozialen Berufen eine immer größere Herausforderung dar. Freiwilligendienste könnten ein Lösungsweg sein: Sie bieten jungen Menschen die Möglichkeit, Erfahrungen im Erzieher- oder Pflegeberuf oder einem anderen sozialen Berufsfeld zu machen. Auch die AWO Thüringen bietet jedes Jahr zahlreiche Stellen im Bereich Bundesfreiwilligendienst und Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) an. 

Aus der Praxis der Freiwilligendienstleistenden berichten Antonia Döring (17, Kindergarten „Wirbelwind“ Sonneberg), Clara Hässelbarth (20, AWO Ganztagsschule Leonardo und AWO Kindergarten „Jenzigblick“ Jena) und Leon Popovic (19, Helios Kliikum Erfurt). Alle drei entschieden sich nach dem Schulabschluss für ein FSJ. Können sie sich vorstellen, danach eine Erzieher*innenausbildung, ein Studium der Sozialen Arbeit oder eine pflegerische Ausbildung zu machen? Wie steht es um die Bedingungen und die Anerkennung von Freiwilligendienstleistenden und was bedeutet eigentlich gute und gerechte Arbeit? Diese und weitere Fragen haben AWO-Verbandsreferent Sebastian Perdelwitz und Hannah Barthel vom Landesjugendwerk der AWO Thüringen den drei jungen Menschen gestellt.

Die Sendung steht im Anschluss an die Ausstrahlung am 1. Mai noch zehn Tage auf www.radio-frei.de in der Mediathek des Senders zur Verfügung.
 

Die AWO und der 1. Mai

Vier Fragen zum 1. Mai an Andreas Krauße, Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes der AWO Thüringen 

Was macht Arbeit gerecht?
Arbeit muss in jedem Fall finanzielle Sicherheit bieten und soziale Teilhabe gewährleisten. Neben fairer Bezahlung, geregelten Arbeitszeiten und der Sicherheit des Arbeitsplatzes sind aber „weiche“ Faktoren, wie ein intaktes Arbeitsklima und gute Rahmenbedingungen für eine ausgeglichene Work-Life-Balance mindestens ebenso wichtig. Die Zufriedenheit und Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns spielen dabei eine immer größere Rolle.

Für wen ist Ihre Arbeit bedeutsam?
Die größte Anerkennung kommt natürlich von den Menschen, die unsere sozialen Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Das fängt bei einem Kinderlachen im Kindergarten an. Erstreckt sich weiter über positive Rückmeldungen zum Essen in der Einrichtung oder dem Lob über freundliche Erzieherinnen im Kindergarten. Auch die Freude von Seniorinnen und Senioren über einen schönen und gepflegten Garten im Außengelände eines Pflegeheims gehört dazu. 

Wann feiern Sie Ihre Arbeit?
Wenn man ungezwungen durchs Unternehmen geht und in Gesprächen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Gefühl bekommt, dass die Menschen gern zur Arbeit kommen. Das ist kein Feiern, aber macht zufrieden. Auch ein Dankeschön, was man hier und da mit auf den Weg bekommt, tut gut. Eine große Rolle spielen selbstverständlich die AWO-Ortsvereine. Wenn unsere Basis sagt, die AWO hat sich gut entwickelt, ist das ein gutes Zeichen. Natürlich dürfen wir dabei die wirtschaftlichen Ziele nicht aus den Augen verlieren. Der Ausgleich zwischen sozialen Zielen und wirtschaftlichen Erfordernissen ist ein ständiger Spagat. Wenn er gelingt, ist das ein Grund zur Zufriedenheit. 

Arbeiten Sie am 1. Mai?
Der 1. Mai steht seit meiner Kindheit im Zeichen der Landwirtschaft. Erst wurde demonstriert und dann der Kartoffelacker vorbereitet. So verbinden sich bis heute zum 1. Mai Hobby und Arbeit.