#echtAWO - Unsere Ehrenamtlichen

Sie betreuen und grillen, sie koordinieren und lesen vor - die über 7.000 Ehrenamtlichen in der AWO Thüringen.

In der diesjährigen Aktionswoche des AWO Bundesverbandes e. V. stellen wir euch unsere unverzichtbaren freiwilligen Helfer vor.
 

Lust auf ein Engagement bei uns?

Die AWO-Ehrenamtskoordinatorin vermittelt euch gern eine freiwillige Tätigkeit bei der AWO in Thüringen, die perfekt zu euch passt!

Telefon: 0361 21031182
E-Mail: ehrenamt@awo-thueringen.de
 

Beere singt und grillt und hilft, wo er kann

Gerald Beringer ist die gute Seele des AWO-Ortsvereins Erfurt-Südost. Mit viel Herzblut gestaltet das Vorstandsmitglied seit Jahren die Veranstaltungen des Ortsvereins mit, erledigt Einkäufe, steht am Grill und später am Spülbecken. Und auf der Bühne: Denn Beere, wie er freundschaftlich genannt wird, ist Teil des Gesangsquartetts „Erfurter Angerspatzen“. 

Gemeinsam mit seinen drei Mitstreitern eröffnet er stimmgewaltig die Ortsvereinsfeste und hat während der Corona-Pandemie zahlreiche Hof- und Balkonkonzerte für Erfurter AWO-Einrichtungen gegeben, z.B. für das AWO-Pflegeheim „Haus zu den vier Jahreszeiten“ und die AWO Wohnanlage „Heckenrose“.

Dazu organisiert er dann auch gern eine Gulaschkanone oder sorgt für frisch Gegrilltes, das sich die Zuhörer*innen auf ihren Balkonen, an den Fenstern und in den Laubengängen dann schmecken lassen können.

Ohne Gerald Beringer und seine Frau Ingrid, die ebenfalls als Beisitzerin des Ortsvereins fungiert und an seiner Seite für den Verein aktiv ist, wäre der Erfurter Südosten um viel Engagement und Einsatz ärmer. Danke an euch zwei!
 

Ausgezeichnetes Engagement

Am 26. März hat Annerose Chyzy im Berliner Schloss Bellevue von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier das Bundesverdienstkreuz am Bande überreicht bekommen. Damit wurde die 68-Jährige Thüringerin für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement für die AWO im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt ausgezeichnet, das auch in Pandemiezeiten nicht ruhte.

Seit ihrem Eintritt in die AWO im März 1991 – also vor genau 30 Jahren – ist Annerose Chyzy im unermüdlichen Einsatz für die AWO und die Menschen in der Region Saalfeld-Rudolstadt. Bis 2015 als stellvertretende Geschäftsführerin, seitdem als Ehrenamtliche in zahlreichen Gremien und vor allem als ehrenamtliche Mitarbeiterin im AWO-Projekt „Herbstzeitlose“ bringt die Seniorin ihren großen Wissensschatz und über lange Jahre gesammelten Erfahrungen ein. Sie ist u.a. seit 2017 stellvertretende Vorsitzende des AWO-Kreisverbandes Saalfeld-Rudolstadt und Aufsichtsratsmitglied bei der AWO Saalfeld gGmbH.

Das Projekt „Herbstzeitlose“ der AWO Saalfeld-Rudolstadt besteht seit rund 17 Jahren. Über 250 ehrenamtliche Seniorenbegleiterinnen und -begleiter wurden vom Projektteam in diesem Zeitraum ausgebildet. Auch während der Corona-Pandemie ruhte die Arbeit der „Herbstzeitlosen“ nicht und erst recht nicht das Engagement von Annerose Chyzy. „Während der Lockdown-Maßnahmen hat sie ihre ehrenamtliche Arbeit ausgeweitet und initiierte zum Beispiel „Telefonbesuche“ für die von ihr Betreuten. Damit begegnete sie dem Schlimmsten für viele Menschen während des Lockdowns – dem Alleinsein“, heißt es in der Begründung für die Würdigung.
 

„Warum ich mich engagiere? – Um pflegebedürftigen Menschen einen Platz in der Gesellschaft zu geben.“

„Tino ist bei uns ein vollwertiges Teammitglied“, sagt Antje Pelzel. Sie ist Vorstandmitglied im AWO Förderverein „Zeitgeschenke“ und Ergotherapeutin in der AWO Seniorenresidenz „Marktkarree“ in Gera. Sowohl für den Verein als auch das Haus ist Tino Hellwig ehrenamtlich aktiv.

Und das fünfmal die Woche! Fast jeden Tag kommt Tino im „Marktkarree“ vorbei, um ehrenamtlich Einzelbetreuung für Senior*innen anzubieten. Er geht mit ihnen spazieren und auf Einkaufstour, er begleitet sie in den Garten, macht Gedächtnisübungen und Spiele mit ihnen. Gerade Ausflüge durch die Innenstadt sind für die Senior*innen ein großes Highlight. „So kann ich ihnen Teilhabe am gesellschaftlichen Leben bieten – ich möchte zeigen, dass auch Menschen mit Pflegebedarf ein Teil des Lebens sind.“

Motivation zieht er aus dem Dank und der Freude der ihm anvertrauten älteren Menschen – und aus der Anerkennung durch seine Kolleg*innen im Hauptamt. Antje Pelzel: „Für uns ist Tinos Engagement ein großes Geschenk, denn wir haben nicht jeden Tag die Möglichkeit, auf die Senior*innen ganz individuell einzugehen.“ So entlastet Tino Hellwig die Betreuungsmitarbeiter*innen und bereichert gleichzeitig das Betreuungsangebot. Und er macht „Zeitgeschenke“ – was für ein treffender Name für einen Förderverein!

Wir sagen: Danke Tino!
 

Hilfe in der Not

Es ist gegen 14 Uhr an einem Freitag Ende Januar, als den Vorsitzenden des AWO Regionalverbandes Mitte-West-Thüringen Frank Albrecht ein dringender Hilferuf erreicht. Im Seniorenzentrum Rosental in Jena-Nord eskaliere die Situation. 22 der 27 Bewohner*innen des Pflegeheimes in Trägerschaft eines anderen Unternehmens seien positiv auf Covid-19 getestet worden, zwei befänden sich bereits im Krankenhaus. Und: Fast alle Pflegekräfte seien Corona-positiv, die Betreuung der Senior*innen nicht mehr gesichert. Ob die AWO einspringen könne? Keine Frage! Viele AWO-Mitarbeiter*innen sprangen ein, um die Versorgung aller Senior*innen zu gewährleisten, die AWO übernahm das Haus interimsweise, bis alle Bewohner*innen in andere Einrichtungen vermittelt werden konnten. Doch nicht nur das Hauptamt war gefragt.

Ohne ehrenamtliche Unterstützer*innen wäre die Hilfsaktion in diesem Maße nicht möglich gewesen. So unterstützten z.B. ehrenamtliche Helfer*innen des AWO-Fachdienstes für Migration und Integration Weimarer Land ohne zu zögern die Interimsleitung der AWO auf vielfältige Weise, zum Beispiel bei der Ausgabe des Essens und beim Umzug der Senior*innen. Mit viel Herz und Engagement gingen sie den hauptamtlichen Kolleg*innen zur Hand.


Ein großer Dank geht daher an:
Demet Korkmaz, Selver Gültekin, Muharrem und Yurdanur Firat, Ibrahim und Esra Özer, Kadir und Yasemin Akpinar, Fatih Batuhan Tuna, Emir Güngör, Nakiye Erturan und Amina Abdulrahmen. 
 

"Ich lese einfach gerne vor"

Thüringer Sagen, Kurzgeschichten von Isabel Allende bis Stefan Zweig, Schildbürger-Streiche, Kinderbuchklassiker, Gedichte aus aller Welt – Anne Osterland liest ihrem Publikum seit 2016 einmal im Monat querbeet vor, was sie gerade besonders spannend und interessant findet. Und das findet Anklang: Nicht nur die Mieter*innen aus der Erfurter AWO-Wohnanlage „Heckenrose“ finden den Weg in die Begegnungsstätte im Erdgeschoss des Hauses, auch Bürger*innen aus dem umliegenden Wohngebiet Wiesenhügel wurden schon bei den Veranstaltungen gesichtet.

Der Ursprung dieses ehrenamtlichen Engagements von Anne Osterland ist eigentlich eher traurig: vor einigen Jahren starb die frühere Vorleserin der Begegnungsstätte an einer Krebserkrankung. Eine Zeitlang gab es das Angebot nicht, die Stammgäste der Lesenachmittage vermissten es schmerzlich. „Ich habe gleich gedacht: das wäre doch was für mich. Ich lese einfach gerne vor“, sagt die 33-jährige Erfurterin. Besonders beliebt sind die Termine nach Annes Urlauben – dann gibt es nämlich immer einen Reisebericht mit Fotos auf die Leinwand projiziert und typische Snacks und Getränken aus dem Urlaubsgebiet.

Doch genauso wie Annes Urlaube sind auch die Lesetermine während der Pandemie fast alle ausgefallen. Über Anrufe oder kleine Weihnachtspäckchen mit Literaturnachschub ist sie mit ihren Stammgästen in Kontakt geblieben. Bald soll es wieder erste Lesetermine geben – und wenn es open air sein muss. 
 

Die guten Seelen der „Heckenrose“

Zu den engagiertesten Mitgliedern des AWO-Ortsvereins Erfurt-Südost gehören Dagmar und Armin Reinicke. Das Ehepaar wohnt direkt in der AWO-Wohnanlage, in der sich mit der Begegnungsstätte „Heckenrose“ auch das Domizil des Ortsvereins befindet.

Und somit fehlen die beiden natürlich auch auf keiner Veranstaltung des Vereins. Sei es am Grill, beim Reinigen danach oder an der Musikanlage, die Armin gern zu den Ortsvereins-Festen beisteuert – die Reinickes lassen sich nie lumpen und packen jedes Mal mit an.

Das gilt auch für die Nachbarschaft: Dagmar und Armin sorgen dafür, dass stets alle Infos bei allen AWO-Mitgliedern im Haus ankommen – und von denen gibt es reichlich in der Wohnanlage. Viele der betagteren Mitglieder verfügen nicht über PC und E-Mail-Postfach, und so informieren sie sich über das direkte Gespräch oder die Aushänge, um die sich die Reinickes kümmern.

Und so ist es kein Wunder, dass die beiden nicht nur sehr beliebte Mitglieder, sondern auch hochgeschätzte Nachbarn sind.
 

Positiver Denker mit schriftstellerischem Talent

Mit 96 Jahren ist Günther Kummer aus Weida eines der ältesten Mitglieder der Thüringer AWO. Im Frühjahr 2009 haben er und seine Frau Hannelore den Mitgliedsantrag für den Ortsverein Weida unterschrieben. Wie es dazu kam? Durch Freunde. Familie Grüner hatte Günther und Hannelore Kummer angeregt, doch mal bei einer Mehrtagesfahrt der AWO mitzumachen. Die Kummers ließen sich überreden und haben es nicht bereut. Sie fanden die Reise und vor allem die Menschen sehr angenehm. Daher war es für sie nur ein kleiner Schritt, der mehrfach ausgesprochenen Einladung in die AWO-Begegnungsstätte einmal zu folgen. Auch da stimmte die Chemie einfach und so wurde das Ehepaar bald darauf selbst Mitglied des Ortsvereins und ist bis heute aktiv dabei. 

So oft es gesundheitlich geht, besucht Günter Kummer die Treffen und Veranstaltungen im Club und bringt eigene Ideen ein. Gut durchdacht sind seine Anregungen immer und mit seiner ruhigen und positiven Art motiviert er auch andere Senior*innen, aktiv am Vereinsleben teilzuhaben. Aktiv war er selbst auch immer, egal ob in der Feuerwehr, im Kulturbund, im Kegelsport und eben nun bei der AWO. Reisen und Ausflüge, gesellige Feste und vor allem auch Musik und Gesang begeistern das Ehepaar Kummer. Außerdem hat Günther Kummer ein schriftstellerisches Talent. Er verfasst gern Berichte und Dokumentationen, die dann im Weidaer Wochenblatt zu lesen sind. Im Lockdown waren es auch mal aufmunternde Grüße an die anderen OV-Mitglieder, die Freude bereiteten. So hat Günther Kummer schon einiges zum Bekanntheitsgrad und der Akzeptanz der AWO in Weida beigetragen.

Mit seiner freundlichen, lebensklugen und stets an Neuem interessierten Art ist Günther Kummer bei den Senior*innen durchweg beliebt. Auch seine wertschätzende Geradlinigkeit wird sehr geachtet. 1925 geboren, hat Günther Kummer viel Lebenserfahrung sammeln können, unter anderem auch als Soldat im zweiten Weltkrieg. Sein Leben hat ihn zu einem positiv denkenden und handelnden Menschen gemacht, den die AWO gern in ihren Reihen hat.
 

"Ein bekanntes Gesicht, ein persönliches Wort - das reicht manchmal schon"

Seit 2006 ist Käte Jenke Mitglied im AWO-Ortsverein Gößnitz im Altenburger Land - und fast genauso lange engagiert sich die agile 74-Jährige auch schon als Vorstandsmitglied. Während mancherorts das Vereinsleben fast zum Erliegen kam, trotzten Käte und ihre Mitstreiterinnen der Pandemie, indem sie eigene Wege fanden, den Kontakt aufrecht und die Mitglieder bei Laune zu halten.

Um besonderes die betagteren Mitglieder nicht vereinsamen zu lassen, gab es Haustürgespräche, natürlich mit Abstand und Masken, und z.B. in der Adventszeit ein kleines Präsent: Jedes der 165 Mitglieder erhielt eine liebevoll verpackte, mit Konfekt gefüllte Teetasse und eine handgeschriebene Weihnachtskarte dazu, jedes Geschenk gelangte persönlich zu seinem Empfänger. Dafür haben die Vorstandsmitglieder lange Fußmärsche bestritten. "Ein bekanntes Gesicht, ein persönliches Wort - das tat allen gut", berichtet Käte Jenke.

Auch zum Frauentag und zum Osterfest hat sich diese Vorgehensweise bestens bewährt. Hier zeigten sich auch die engen Verbindungen zu den beiden AWO-Kindergärten im Ort als Gewinn: Die Kinder gestalteten zauberhafte Osterkarten für die Mitglieder des Ortsvereins. Der Strickzirkel des Vereins bedachte jeden Bewohner und jede Bewohnerin des AWO-Pflegeheims im Ortsteil Hainichen mit einem selbstgestrickten Eierwärmer, mit dem die Pflegekräfte die Senior*innen zum Osterfrühstück überraschten.

"Ein einfaches 'Wir denken an dich' spendet so viel Wärme - genau das wollten wir unsere Mitglieder während der Pandemie spüren lassen", so Käte Jenke.