Am 8. April fiel im Deutschen Nationaltheater in Weimar der Startschuss für das Jubiläumsjahr "100 Jahre AWO" des AWO Landesverbandes Thüringen e. V.. Mit dabei waren viele Vertreterinnen und Vertreter der Thüringer AWO, aus Politik und Gesellschaft.
Die Geschichte des DNT und die der AWO sind eng miteinander verknüpft
Die Feierstunde, die im Festsaal des Theaters stattfand, eröffnete Katrin Matzky, die stellvertretende Landesvorsitzende der Thüringer AWO. Sie hob die Bedeutung des Ortes hervor, der nicht willkürlich gewählt war: Im Deutschen Nationaltheater hielt AWO-Gründerin Marie Juchacz im Februar 1919 als erste Frau in einem deutschen Parlament eine Rede. Wenige Monate später gründete sie mit ihren Mitstreiterinnen und Mitstreitern in Berlin den "Hauptausschuss für Arbeiterwohlfahrt".
Katrin Matzky schlug auch ernste Töne an. "Die zunehmende Digitalisierung, der Verlagerung und Veränderung öffentlicher Kommunikation in die sozialen Netzwerke und auch das Erstarken populistischer und rechtsradikaler Ideen stellen auch unsere Arbeit vor ganz neue Herausforderungen", so Matzky.
Lesung und Podiumsdiskussion zum Thema Anstand
Damit leitete sie inhaltlich zum Schwerpunkt des Abends über. Der Münchner Journalist und Schriftsteller Axel Hacke las aus seinem 2017 erschienenen Buch "Über den Anstand in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wir miteinander umgehen". Auch die anschließende Podiumsdiskussion drehte sich um dieses Thema. Moderator Daniel Baumbach diskutierte mit Wilhelm Schmidt, dem Vorsitzenden des AWO-Bundespräsidiums, dem SPD-Bundestagsabgeordneten Christoph Matschie, dem Saalfelder Bürgermeister und stellvertretenden AWO-Landesvorsitzenden Dr. Steffen Kania und Axel Hacke darüber, wie es heute um den Anstand bestellt ist und wie man sich ihn z. B. in politischen Ämtern bewahrt.
100 Jahre AWO - Auf Tour
Bei einem Imbiss und Getränken klang der Abend im Foyer des Theaters aus. Hier war auch die Ausstellung "100 Jahre AWO" erstmals in Thüringen zu sehen. Sie wird im Rahmen der Jubiläumstour durch den Freistaat bis November an zahlreichen Stationen zu sehen sein.
