AWO fordert Landesaufnahmeprogramm für Angehörige aus Afghanistan

Schutzsuchende Menschen, die Angehörige in Thüringen haben, sollen ein Anrecht darauf haben, in dieser Krisensituation nach Thüringen nachzukommen.

Der AWO Landesverband Thüringen e. V. fordert ein Thüringer Aufnahmeprogramm für schutzsuchende Menschen aus Afghanistan. Schutzsuchende Menschen, die Angehörige in Thüringen haben, sollen ein Anrecht darauf haben, in dieser Krisensituation nach Thüringen nachzukommen.

Die militant-islamistischen Taliban haben die Macht in Afghanistan übernommen. Die Menschen vor Ort fürchten sich und fliehen vor Folter, willkürlicher Gewalt und Terror. Besonders Frauen und Mädchen sind extrem gefährdet. Die Taliban haben ihnen in einigen Regionen verboten, zur Arbeit oder zur Schule zu gehen, sie dürfen sich zum Teil nicht ohne männliche Begleitung auf den Straßen aufhalten. Junge Frauen oder Witwen werden gezwungen, Taliban-Kämpfer zu heiraten.

„Die Lage in Afghanistan ist katastrophal, die Bilder der Schutzsuchenden am Flughafen Kabul haben uns zutiefst bestürzt“, so die AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja. „Unsere Ratsuchenden in den AWO-Migrationsberatungsstellen sind verzweifelt, sie wissen nicht, wo ihre Familien in Afghanistan sind, der Kontakt ist seit Tagen abgebrochen.“ Der AWO Landesverband Thüringen e. V. unterstützt angesichts der dramatischen Lage die Forderungen des Flüchtlingsrates Thüringen, des Instituts für Berufsbildung und Sozialmanagement (IBS) sowie der Flüchtlingspaten Syrien und setzt sich für ein Bundes- und Landesaufnahmeprogramm ein. Thüringen sollte hier Vorreiter sein.

Ein ähnliches Landesaufnahmeprogramm gibt es in Thüringen bereits seit 2013 für syrische Angehörige. Der Flüchtlingsrat Thüringen und die Akteur*innen der Migrationsarbeit vor Ort arbeiten schon lange auf ein Landesaufnahmeprogramm für Angehörige aus Afghanistan hin. „Wir fordern ein schnelles politisches Handeln und ein Aufnahmeprogramm zu machbaren Konditionen“, so Glybowskaja weiter.

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