In ganz Deutschland werden an diesem Tag die Unterstützerinnen und Unterstützer der Sprach-Kitas mit vielen verschiedenen Aktionsformaten auf das gemeinsame Anliegen aufmerksam machen. So sind Demonstrationen und social Media Aktionen unter dem Hashtag #SprachKitasretten geplant. Dies soll die Bemühungen zum Erhalt des Programms weiter unterstützen. Der Druck auf die Bundes- und Landespolitik, u.a. durch die von über 277.000 Menschen unterschriebenen Petition zum Erhalt der Sprach-Kitas, soll aufrecht erhalten werden.
Zuletzt hatte sich die Bundesfamilienministerin Lisa Paus immerhin für eine Überführung des bisherigen Bundesprogramms Sprach-Kitas in die Hände der Länder sowie eine Übergangslösung von Januar bis Ende Juni 2023 ausgesprochen. Keine der Fachkräfte oder Fachberatungen sollen ab Neujahr auf der Straße stehen, so Paus. Eine verbindliche Lösung des Problems steht allerdings weiter aus. Und die Zeit drängt. Jede Woche, in denen die Zukunft der Sprach-Kitas nicht geklärt ist und es keine Bestandsgarantie für die aktuellen Sprach-Kitas gibt, bedeutet ein höheres Risiko für den Verlust von Kompetenzen, Fachkräften und gewachsenen Strukturen, von denen seit vielen Jahren Kinder, Familien, Fachkräfte und Einrichtungen profitieren.
Die LIGA der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen appelliert an Bund und Länder gemeinsam zu einer Lösung zu kommen und die Sprach-Kitas zu erhalten. Ein erwiesenermaßen erfolgreiches Programm zum Erwerb von Sprach- und Sozialkompetenzen zu beenden ist unlogisch, nicht vermittelbar und macht für die LIGA Thüringen keinen Sinn. Dies insbesondere unter dem Eindruck der aktuellen IQB-Bildungsstudie, wonach die das Bildungsniveau bei deutschen Grundschüler*innen gesunken ist. Dieser Befund spricht eher für einen Ausbau des Sprach-Kita-Programms als für eine Abschaffung. Denn Sprache ist der Schlüssel zur Welt.