Vergangene Woche fand der 10. Thüringer Sozialgipfel zum Thema Ehrenamt statt. Gemeinsam mit dem DGB Hessen-Thüringen, der Thüringer Ehrenamtsstiftung, dem Landesseniorenrat und dem Sozialverband VdK Hessen-Thüringen e.V. hat die Liga der freien Wohlfahrtspflege den Tag im Thüringer Landtag ausgerichtet.
Neben Expert*inneninputs und einer Podiumsrunde wurde dort auch das Forderungspapier zum Ehrenamt vorgestellt, das folgende Punkte beinhaltet:
1. Festschreibung in der Verfassung und daraus resultierende Effekte
Wir fordern die Aufnahme von Ehrenamtsförderung in die Thüringer Verfassung. Daraus ergibt sich der Anspruch, dass alle Gesetze und Verordnung darauf geprüft werden, wie bürgerschaftliches Engagement gefördert werden kann.
2. Förderung der Ehrenamtsstrukturen
Der Thüringer Landtag beschließt eine Landesstrategie zur Förderung der Engagement-Infrastruktur.
Zentrale Aufgabe dieser Landesstrategie ist die Schaffung einer vielfältigen Engagement-Förderinfrastruktur, um neben der Thüringer Ehrenamtsstiftung auch auf ein flächende-ckendes Netz von Freiwilligenagenturen und lokale Akteure zugreifen zu können.
3. Ermöglichung des Ehrenamtes: Entbürokratisierung und Unterstützung
Es bedarf einer Vereinfachung der Verwaltungsvorschriften, um eine offene Kultur des Eh-renamtes zu schaffen. So können auch neue, informelle Formen des Engagements unter-stützt werden.
Durch Unterstützungsstrukturen wie hauptamtliche Ansprechpersonen und eine Stabstelle zur Engagementförderung werden Ehrenamtliche in ihrer Arbeit entlastet.
4. Schutz der Ehrenamtlichen und hinreichende Versicherung im Ehrenamt
Wir fordern einen ausreichenden Versicherungsschutz für Ehrenamtliche. Insbesondere für kleine Vereine bedarf es einer Haftpflichtbeschränkung. Darüber hinaus müssen Eh-renamtliche vor Ausgrenzung und mangelnder Wertschätzung geschützt werden.
5. Nachteilsausgleiche für ehrenamtlich Engagierte
Bei der Ausübung eines Ehrenamts dürfen den Betroffenen keine Kosten entstehen. Dem-entsprechend muss die Erstattung von Fahrtkosten der Dynamik der Preisentwicklung an-gepasst und im Thüringer Reisekostengesetz (ThürRKG) verankert werden. Zudem for-dern wir Aufwandsentschädigungen, die sich am wöchentlichen Zeitaufwand orientieren.
Die EhrenamtsCard soll vom Land Thüringen gegenfinanziert werden.
Weitere Informationen zum Forderungspapier finden Sie hier: Ehrenamt in Thüringen stärken! Wege zu einer progressiven Engagementpolitik. Forderungspapier - Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Thüringen e. V. (liga-thueringen.de)