#FamilienGehörenZusammen

Der AWO Landesverband Thüringen e.V. unterstützt die Forderung von ProAsyl

Der AWO Landesverband Thüringen e. V. schließt sich dem Aufruf #FamilienGehörenZusammen von ProAsyl an und fordert die Umsetzung des Rechts auf den Zusammenhalt der Familie.

Obwohl das deutsche Aufenthaltsrecht international Schutzberechtigten das Recht auf den Nachzug ihrer Familien gewährt, haben Familien von geflüchteten Menschen in der Praxis nur bedingten Zugang zu diesem Recht. Es ist schier unmöglich, ein zeitnahes Familiennachzugsverfahren in Gang zu setzen. Die Verfahren werden durch überlange Wartezeiten auf Termine, Reisebeschränkungen und lange Bearbeitungszeiten bei den Botschaften enorm verzögert. Dadurch sind Familien über viele Jahre getrennt. 

Katja Glybowskaja, Landesgeschäftsführerin der AWO Thüringen, macht darauf aufmerksam, dass „wir besonders durch die Pandemie spüren, wie groß die Sehnsucht nach der Familie sein kann und wie sehr das social-distancing uns belastet. Für die Ratsuchenden in den Migrationsberatungsstellen, die jahrelang von ihren Familien getrennt sind, ist die Ungewissheit, wann es zu einem Wiedersehen kommt, nicht erst seit der Pandemie trauriger Alltag. In der Beratung fällt den Kolleginnen und Kollegen immer wieder auf, wie langwierig, frustrierend und emotional belastend die Verfahren des Familiennachzuges für Betroffene sind.“

Die zeitlich unabsehbare Trennung von Familien ist gängige Praxis. Familienangehörige harren oftmals Jahre lang in gefährlichen Grenzgebieten aus und warten auf den Nachzug zu ihren Familien. Dabei stehen Ehe und Familie grund- und menschenrechtlich unter besonderem Schutz. Das Bundesverfassungsgericht hat mehrfach betont, welch hohen Stellenwert die Familie in unserer Verfassung genießt. Auch die Europäische Menschenrechtskonvention sowie die Kinderrechtskonvention der Vereinten Nationen verpflichten den Staat zur Achtung des Familienlebens. 

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