Nach dem Bund-Länder-Gipfel: AWO fordert Gesamtstrategie für Migration

Zusammenhalt fördern – AWO appelliert an demokratische Parteien

Die AWO Thüringen sieht in den Ergebnissen des Bund-Länder-Gipfels zur Migration keine deutliche Verbesserung, gerade angesichts der Kürzungen im Migrationsbereich für 2024. „Was wir brauchen ist eine Gesamtstrategie, die eine gute und zielgerichtete Versorgung und Betreuung der Geflüchteten und Zugewanderten umfasst, vom Ankommen bis zur Integration in Gesellschaft und Arbeitsmarkt“, sagt AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja. Träger wie die AWO unterstützen die Kommunen und Länder dabei tatkräftig und bieten das auch weiterhin an.

Allerdings: Die dafür so wichtige Migrationsarbeit von AWO & Co. ist massiv gefährdet. Die angekündigten Kürzungen im Bundeshaushalt 2024 treffen den Bereich Migration besonders stark. Die Migrationsberatung für Erwachsene, die Asylverfahrensberatung und die psychosoziale Beratung für Geflüchtete werden stark beschnitten, das Bundesprogramm Respekt Coaches ganz eingestellt. Gegen Einschnitte in diesen und anderen Bereichen findet am 8. November in Berlin eine vom AWO Bundesverband organisierte Großkundgebung statt, an der auch zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche der AWO Thüringen teilnehmen werden.

Gleichzeitig appelliert die AWO an die Verantwortung der demokratischen Parteien für den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Die Migrations- und Asylpolitik orientiert sich zunehmend an Restriktionen anstatt an Mitmenschlichkeit und Teilhabe. „Menschen, die in Notsituationen zu uns kommen, werden unter Generalverdacht gestellt“, so Katja Glybowskaja. „Die Argumentationen der Parteien des demokratischen Spektrums dürfen nicht dazu beitragen, verschiedene Gruppen in der Bevölkerung gegeneinander auszuspielen oder ein migrationsfeindliches Klima zu befördern. Migration ist auch eine Chance: Die Geflüchteten von heute sind die Freund*innen, Mitarbeiter*innen und Kolleg*innen von morgen.“

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