Unter dem Titel „1933 – 90 Jahre Verbot der Arbeiterwohlfahrt“ findet am 27. April 2023 von 14 bis 16 Uhr die nächste Ideenschmiede des AWO-Landesverbandes statt. Im Rahmen eines Expertengesprächs mit Dr. Philipp Kufferath, geschäftsführender Herausgeber des Archivs für Sozialgeschichte der Friedrich-Ebert-Stiftung und Dr. Daniel Hadwiger vom Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung wird sich die Veranstaltung der Situation der Arbeiterwohlfahrt in der NS-Zeit widmen.
Stand am Anfang die Armenfürsorge, gefolgt vom Aufbau eines Sozialstaats, im Mittelpunkt ihres Wirkens, so widmete sich die AWO im Zuge des aufstrebenden Nationalsozialismus zunehmend der Demokratieerhaltung und beteiligte sich am antifaschistischen Kampf. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten wurden 1933 schließlich alle Einrichtungen, Büros und Konten der AWO beschlagnahmt, was einem Verbot gleichkam.
Wie gestaltete sich das generelle Wohlfahrtswesen unter dem zunehmenden Druck der Nationalsozialistischen Volkswohlfahrt? Welche Folgen hatte die Auflösung der Wohlfahrtsverbände? Wie gestaltete sich das Verbot der AWO in der Praxis?
„Nicht nur in Deutschland beobachten wir ein Erstarken rechtspopulistischer Parteien, die es zunehmend in Parlamente schaffen, mit großer Sorge“, erklärt AWO-Landesgeschäftsführerin Katja Glybowskaja. „Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir uns als zivilgesellschaftlicher Akteur im Sinne unserer Werte einmischen, uns entschieden gegen antidemokratische Kräfte positionieren und für ein solidarisches Miteinander einstehen.“
Die Veranstaltung findet digital über die Plattform Microsoft Teams statt. Anmeldungen sind beim AWO-Verbandsreferenten Sebastian Perdelwitz (Tel.: 0361 21031 172; E-Mail: sebastian.perdelwitz@awo-thueringen.de) möglich. Alle angemeldeten Teilnehmenden erhalten im Vorfeld der Veranstaltung einen Teilnahme-Link. Die Veranstaltungsreihe ist kostenfrei und steht allen Interessierten offen.