Am 23. Oktober hat die AWO Seniorenresidenz "Marktkarree" ihren 10. Geburtstag gefeiert. Im Rahmen des Festaktes hat AWO AJS-Geschäftsführer Achim Ries u.a. die dienstältesten Mitarbeiterinnen gewürdigt. Ein Grußwort kam von der Vorsitzenden des Bewohnerbeirates Gisela May. Außerdem gab eine Präsentation einen Einblick in die Geschichte der Einrichtung. Für den musikalischen Rahmen des Vormittags sorgten "Intermezzo piccolo" mit Violine, Cello und Klavier.
Die Geschichte des repräsentativen Gebäudes am Geraer Marktplatz reicht aber noch viel weiter zurück als bis zur Heimeröffnung 2009. 1823 wurde es fertiggestellt und viele Jahre als Gaststätte „Deutsches Haus“ betrieben. 1952 öffnete hier das „Haus der Deutsch-Sowjetischen Freundschaft“ seine Türen, im Volksmund nur „Freundschaft“ genannt. Hier traten viele DDR-Größen auf, es gab Tanz- und Kinoveranstaltungen. Als 1972 in der „Freundschaft“ das Restaurant „Pskow“ eröffnete, war sogar eine Delegation aus der gleichnamigen sowjetischen Großstadt anwesend.
Nach der Wende stand das denkmalgeschützte Gebäude lange Zeit leer, bis 2007 erste Baumaßnahmen begannen. Die Seniorenresidenz eröffnete 2009 in Trägerschaft des Bayerischen Roten Kreuzes, bis die AWO AJS gGmbH die Einrichtung 2015 übernahm. Auf drei Wohnbereichen befinden sich 85 Einzel- und acht Doppelzimmer.
Wie viele andere Häuser im Geraer Zentrum verfügt auch die Seniorenresidenz über einen Höhler, also einen vor Jahrhunderten künstlich angelegten Hohlraum. Der Geraer Höhler e. V. hat dort den „Höhler der Sinne“ eingerichtet. In diesem dunklen Raum mit Taststrecken und unterschiedlichen Bodenbelägen kann man sich in die Lage blinder und sehbehinderter Menschen versetzen.
