Am 9. April hat der AWO Landesverband Thüringen e. V. zum vierten Mal zum sozialpolitischen Forum geladen. Im gut besuchten Erfurter Café "Franz Mehlhose" diskutierten Expertinnen und Experten zum Thema "Gute Bedingungen zum Kommen und Bleiben in Thüringen. Wie attraktiv sind unsere Unternehmen für ausländische Fachkräfte?"
AWO: Gute Erfahrungen mit Albanien-Kooperation
Viele Branchen kennen das Problem: Der demografische Wandel sorgt für einen spürbaren Mangel an Personal und Fachkräften. Staatlich geförderte Anwerbeprogramme und private Initiativen versuchen schon seit einigen Jahren, weltweit Fachkräfte zu gewinnen oder mit einer Ausbildung zu locken. Ist dies gelungen, stellt sich oft die nächste Frage: Wie können die gewonnenen Kolleg*innen langfristig ans Unternehmen gebunden werden?
Nach den Begrüßungsworten des AWO-Landesgeschäftsführers Ulf Grießmann ging es direkt in die Praxis. Lieselotte Keil, Leiterin des Teams Integration der AWO AJS gGmbH, stellte das albanische Kooperationsprogramm der AWO vor. Zwei albanische Fachkräfte, die mittlerweile in Thüringer AWO-Pflegeheimen tätig sind, berichteten von ihren bisher größtenteils positiven Erfahrungen.
Experten aus Politik und Wirtschaft diskutieren
Prof. Dr. Michael Behr und Annika Schumann vom Thüringer Arbeitsministerium referierten anschließend zu den aktuellen Rahmenbedingungen für ausländische Fachkräfte im Freistaat. In den folgenden Expert*innenrunden kamen u.a. Vertreter*innen von IHK, DGB, einer Zeitarbeitsfirma und den Thüringer Landtagsfraktionen zu Wort. Einigkeit bestand darin, dass es eine offene Willkommenskultur in den Unternehmen sowie gute Löhne, aber auch Geschäftsführende und Vorstände mit Rückgrat und Vorbildcharakter braucht, um Thüringen und seine Unternehmen als attraktiven Standort für Menschen aus dem Ausland zu repräsentieren.
